Original Dresdner Stollen – ein Muss für die Weihnachtstage

Zu Weihnachten gehört bei vielen Menschen ein Stollen dazu. Doch es gibt unzählige verschiedene Sorten. Der echte Dresdner Stollen hingegen darf nur von ausgewählten Bäckern und Konditoren hergestellt werden. Dazu ist gleichzeitig auch vorgegeben, welche ausgewählten und erlesenen Zutaten sie verwenden dürfen. Allerdings weichen die Rezepte immer ein wenig ab, da diese von Generation zu Generation weitergegeben werden und jeder seine eigene Variante des original Dresdner Stollens produziert. Doch auch hier müssen die Bäckermeister Vorsicht walten lassen. Denn nur, wer vor der Prüfungskommission standhält, darf seinen Stollen aus Dresden mit dem Echtheitszertifikat auszeichnen.

Die Vorgabe des Grundrezepts

Nur rund 134 Bäcker- und Konditormeister haben die Ehre, einen original Dresdner Stollen zu backen. Durch die überlieferten Rezepte, die teilweise mehrere 1000 Jahre alt sind, können die Menge der Zutaten wie auch die Zubereitung etwas abweichen. Wichtig sind die Grundzutaten, die nicht fehlen dürfen. Daher muss jeder der ausgewählten Bäcker- und Konditor diese Zutaten verwenden:

  •         Butter
  •         Weizenmehl
  •         Hefe
  •         Vollmilch oder Vollmilchpulver
  •         Kristallzucker
  •         Butterschmalz
  •         Zitronat
  •         Orangeat
  •         Sultaninen
  •         Süße und bittere Mandeln
  •         Zitronenschalenpaste
  •         Speisesalz
  •         Puderzucker
  •         Stollengewürz
  •         Spirituosen

Ist die Kommission dann mit dem Ergebnis zufrieden, darf der Dresdner Stollen mit dem Echtheitszertifikat verkauft werden.

Die Geschichte des Dresdner Stollens

Erste Erwähnungen finden sich in Schriften um 1400. Dabei wurde der erste Striezel, wie er damals noch hieß, für das Bartolomai Hospital gebacken – im Sommer. Er hatte also nichts mit dem heutigen Weihnachtsstollen zu tun. Auch war er damals eher ein karges Fastenmahl, da nur Wasser, Hefe und Mehl für die Zubereitung verwendet wurden.

Nach und nach wurde es Tradition, dass die Könige zu Weihnachten von den ansässigen Bäckermeistern einen Stollen erhielten. Da dieser aber alles anderer als schmackhaft war, baten die Kurfürsten Albrecht III. und Ernst den Papst Nikolaus V. in einem Butterbrief das Butterverbot aufzuheben, welches damals noch vorherrschte. Im Jahr 1491 gab der Papst dem Bittbrief nach und hob das Butterverbot auf. Ab sofort durfte auch Butter statt Öl verwendet werden.

Die Entstehung des Stollenfestes in Dresden

Das Dresdner Stollenfest hat schon Jahrhunderte Tradition. Im Jahr 1730 ließ August der Starke vom Bäckermeister Zacharias einen phänomenal großen Stollen backen. Der Stollen wog 36 Pfund und hatte eine Länge von 1,50 m. Dabei sollte er für das Zeithainer Lustlager – einer damaligen Truppenschau – gebacken werden. August der Starke lud 20.000 Gäste ein und feierte ein riesengroßes Fest mit dem Dresdner Christstollen.

Trotz des Untergangs der Monarchie ließen sich die Dresdner diese Tradition nicht nehmen. Auch wenn die Tradition lange ruhte, wurde sie 1994 wieder ins Leben gerufen. Dabei war das Zeithainer Lustlager der Anstoß für das Dresdner Stollenfest, das jährlich am Sonnabend vor dem 2. Advent gefeiert wird. Das Fest zieht mittlerweile zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an und äußerst beliebt. Auch hier wird ein überdimensionaler Stollen gebacken und an die Gäste verkauft.

Wer es jedoch nicht schafft, nach Dresden zu kommen und sich einen Christstollen kaufen kann, hat auch die Möglichkeit, den Dresdner Christstollen online kaufen zu können. Dank des Internets ist es in der heutigen Zeit kein Problem mehr, diese Köstlichkeit an Weihnachten zu genießen.